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23.02.2021

BürgerWOLKE: Stadtklimadaten erfassen

Soest. Wie verändert sich das Klima in der Stadt? Um dieser Frage nachzugehen, setzt die Stadt Soest gemeinsam mit den Stadtwerken Soest, dem Fraunhofer Institut IOSB-INA und dem Deutschen Wetterdienst DWD das Projekt BürgerWOLKE um. In einem ersten Schritt installieren die Stadtwerke jetzt drei Wetterstationen: Eine im Westen am Rettungszentrum, eine im Norden am Danziger Ring und eine im Osten südlich der B1. Die Wetterstationen werden Teil eines engmaschigen Sensorennetzes sein, das momentan aufgebaut wird. Die Daten werden ab Mitte 2022 in Echtzeit als Karten und Diagramme online zur Verfügung gestellt. Die Messergebnisse werden auch eine wichtige Grundlage für die weiteren Klimaschutz- und Klimaanpassungsaktivitäten in Soest bilden.
 
Montage des Decentlab in rund 10 Metern Höhe Thomas Schimanski von den Stadtwerken installiert ein Decentlab in rund 10 Metern Höhe.
 

Die 100 im Stadtgebiet verteilten Sensoren der BürgerWOLKE werden verschiedene Klimadaten wie Temperatur oder Luftfeuchte messen. Damit der Datenaustausch funktioniert, schicken die Sensoren ihre Messdaten zu entsprechenden Gateways, die wiederum die Datenströme an einen Server weiterleiten. „Für die Übermittlung wird ein neues Funk-Netzwerk, ein sogenanntes LoRaWAN (Long Range Wide Area Network), aufgebaut. Das hat den Vorteil, dass die Übertragung über weite Strecken und durch Gebäudestrukturen funktioniert. Ein weiterer Pluspunkt ist die energiesparende Arbeitsweise des LoRaWAN“, so Karl-Heinz Hake, zuständiger Abteilungsleiter bei den Stadtwerken. Insgesamt werden zehn Gateways in Soest und den Stadtteilen aufgestellt. Das Funk-Netz kann in Zukunft auch für andere sensorbasierte Anwendungen genutzt werden.

 

 
Stephan Siegert, Stadt Soest, hat heute zusammen mit Thomas Schimanski, Tobias Peck und Karl-Heinz Hake - alle Stadtwerke Soest - den Startschuss für die Installation des Sensorennetzwerkes gegeben. Stephan Siegert, Stadt Soest, hat heute zusammen mit Thomas Schimanski, Tobias Peck und Karl-Heinz Hake - alle Stadtwerke Soest - den Startschuss für die Installation des Sensorennetzwerkes gegeben.
 

Die Hälfte der Sensoren wird auf städtischem Untergrund – vor allem an Schulen oder Kitas – stehen, die anderen 50 Sensoren auf Grundstücken von interessierten Soestern. Die Kriterien für die Aufstellungsorte sind Lage, Verteilung und lokale Standortfaktoren.  Die Prüfung der 100 potenziellen Messorte, die Montage und Inbetriebnahme der Messeinrichtungen sollen bis Ende des Jahres erfolgt sein.

Bei Extremwetterlagen sollen aus den BürgerWOLKE-Messungen zukünftig Warnungen abgeleitet werden können, die über eine WarnApp herausgegeben werden könnten. Gleichzeitig leistet die BürgerWOLKE einen Beitrag zur naturwissenschaftlichen Bildung der Soester, da es aktuelle klimabezogene Informationen bereitstellt.

Das Projekt BürgerWOLKE wird im Rahmen des Programms „Digitale Modellregionen“ vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW finanziert und umgesetzt.